Final Fantasy – Record Keeper ist ein Free 2 Play RPG dass auf Android und iOS am 26. März 2015 auf Englisch erschien nachdem es zuvor im September 2014 bereits auf Japanisch released wurde. Sämtliche Eindrücke aus diesem Post entstanden mit der Androidversion auf einem Samsung Galaxy S2. Dies soll kein Review sein sondern lediglich meine ersten Eindrücke darlegen, insbesondere da das Spiel ziemlich umfangreich ist. Das Spiel wurde mehrmals im Cooptional Podcast von Totalbiscuit erwähnt und so konnte ich schlussendlich nicht wiederstehen und habe einmal reingeschnuppert.
Meine History
Im Gegensatz zu vielen Gamern ist meine Vergangenheit mit Final Fantasy eher bescheiden. Aus unerklärlichen Gründen konnte ich mich bis jetzt in keinen der RPG-Teile „einspielen“.
Final Fantasy Tactics Advance – ein rundenbasiertes Strategiespiel auf dem Gameboy Advance fand ich genial, spielte ich aber nie fertig. Das MMORPG FF XIV – A Realm Reborn spielte ich ebenfalls an – bis ungefähr Level 20. Allgemein bin ich mit JRPG’s kaum vertraut – auch Klassiker wie Secret of Mana oder Breath of Fire habe ich bis jetzt nicht (ausführlich) gespielt. Einzig Golden Sun 1 & 2 auf dem GBA habe ich durchgespielt und kann ich mit Sicherheit als absolute Perlen einstufen. Für den Nachfolger auf dem DS galt das leider nicht mehr, der Titel liess eine gewisse Enttäuschung zurück. Besonders genossen hatte ich bei Golden Sun das Djinnsystem das je nach Kombination andere Skills oder Beschwörungen freischaltete und es belohnte wenn man jeden einzelnen Djinn aufsuchte und sammelte.
Helden aus jedem Spiel
Für Fans des FF-Universums dürfte es ein besonderes Goodie sein das man Abenteuer aus allen Teilen der Mainline-Serie (I, II, II, IV, V, VI, VII, VIII, IX, X, XII, XIII) nachspielt. Das beschränkt sich allerdings darauf dass die Story in Bildern mit Text erzählt wird während aber die Gegner insbesondere Bosse tatsächlich aus den einzelnen Spielen übernommen wird. Ebenfalls spielt man mit der Zeit allerlei Helden und Charakter aus allen Spielen frei die alle hochgespielt werden wollen. Der Sammeltrieb war sogar bei mir geweckt obwohl ich die meisten Charakteren nicht näher kenne. Besonderheit: Verwendet man Charakter oder Items aus dem entsprechenden Spiel in einem dazugehörigen Dungeon sind sie um einiges stärker. Ein sinnvolles und motivierendes Feature das dazu führt das man nicht immer die selben fünf stärksten Pokemon Helden in seiner Party ins Gefecht führt.
Kampfsystem
Das Kampfsystem ist soweit ich das beurteilen kann für JRPG’s eher typisch – ein semirundenbasierter Ansatz bei dem die Zeit auch fortschreitet wenn man sich Zeit lässt den Charakteren Befehle zu geben. Zögern ist also nicht empfehlenswert, aber in der Regel artet dies nicht in Stress aus. Während eines Battles kann man auch statt jedem Charakter (bis zu 5) einzeln anzuweisen auf automatische Melee-attacken umstellen, was besonders nach einer Regel für die meisten Phasen eines Dungeons notwendig wird da man vor allem mit sehr viel Trash (einfach zu tötende Gegner) konfrontiert wird. Gegner haben Schwächen auf bestimmte Abilitytpen (Feuer/Blitz/Eis) was aber vor allem bei Bossen relevant ist. Nach jedem Kampf wird man belohnt je nachdem wie gut man sich geschlagen hat – sterbende Charakter geben Abzug, schneller gewinnen ist meistens besser und bei Bossen gibt es oft Bonusziele die während des Kampfs erreicht werden müssen (z.b. ausnützen einer Elementarschwäche eines Bosses, oder Crowd Control wie Sleep oder Blind auf einen bestimmten Boss anzuweden). Mit der Zeit wird es immer schwieriger diese Bonusziele immer komplett zu erreichen.
Items und Abilities
Das Jobsystem aus anderen Final Fantasy Titeln macht keine Rückkehr. Jeder Held kann bestimmte Typen von Fähigkeiten (z.b. Black Magic, Support oder Physical) equippen – maximal zwei auf einmal. Fähigkeiten werden mithilfe von Reagenzen gecraftet die sich von Spielwelt zu Spielwelt unterscheiden. Stärkere Fähigkeiten benötigen rarere Reagenzien. Jede Fähigkeit hat zudem eine begrenzte Anzahl an Benutzungen pro Dungeon, die nur ausserhalb des Dungeons regeneriert werden, welche mit Reagenzien ebenfalls erhöht werden können.
Items aus 3 Kategorien (waffe, defensiv, special) können mit anderen Items kombiniert werden um den Level eines Items zu erhöhen. Der Maximallevel ist allerdings beschränkt wobei seltenere Items mehr erhöht werden können.
Befindet sich die Party in einem Dungeon können weder die Helden noch die Fähigkeiten oder Items ausgetauscht werden bis der Dungeon abgeschlossen oder fehlgeschlagen ist.
Insgesamt empfand ich die Items und das Fähigkeitensystem etwas enttäuschend und es fiel mir schwer zu eruieren was der ideale nächste Schritt ist oder wie die Drops genau zustande kommen.
F2P Aspekte
Als Spiel auf einer Mobile Plattform dürfen natürlich auch bei Record Keeper Free 2 Play Aspekte (leider) nicht fehlen. Jede einzelne Phase eines Dungeons benötigt eine Investition von Stamina. Diese Investition wird mit der Zeit grösser, aber nicht derart das man sich zum Zahlen gedrängt fühlt. Stamina füllt sich automatisch etwa alle 2 Minuten nach, auch wenn man nicht am Spielen ist. Es ist durchaus möglich dass die Staminakosten im späteren Spielverlauf viel mehr punishing werden. Als Belohnung für geschaffte Dungeons gibt es oft Staminasplitter – 5 Splitter erhöhen die Staminakapazität. Schön daran ist das bei jeder Erhöhung der Staminakapazität gleich das ganze Stamina nachgefüllt wird. Hat man also sein ganzes Stamina für einen Dungeon verbraten und den Dungeon erfolgreich gemeistert kann man oft gleich weiterspielen. Das bedeutet aber auch gleichzeitig dass schlechten Spielern öfters das Stamina ausgehen kann was für doppelten Frust sorgt.
No Internet – No Fun
Das Spiel ist eigentlich purer Singleplayer, benötigt aber für fast jede Interaktion ein Nachladen vom Internet. Bei schwachem Empfang kann die Spielerfahrung mit langen Ladezeiten sehr unangenehm werden und WLAN ist eigentlich Pflicht. Das schränkt die Mobilität des Titels unnötig ein. Es kann nur gemutmasst werden dass das konstante Nachladen des Serverstatus Manipulationen wie das Vorstellen der Zeit oder manipulieren der Goldwerte sowie Duping verhindern soll um die Notwendigkeit der In-App-Purchases aufrecht zu erhalten.
Fazit
Das Spiel ist solide aber für mich nicht ganz so was ich nach der Empfehlung durch Totalbiscuit erwartet hatte. Für Final Fantasy Fans dürfte der Titel aber auf alle Fälle einen Blick wert sein insbesondere da der Einstieg nichts kostet. Das Spiel wird auch regelmässig erweitert mit zusätzlichen Helden, Abenteuern und Realms.
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